Seifersdorf, ein typisches Waldhufendorf im Erzgebirge
Seifersdorf, ist wie viele Orte im Erzgebirge als ein Waldhufendorf angelegt. Diese ländliche Siedlungsform, die typisch in Rodungsgebieten auftritt und die sich durch einen regelmäßigen Grundriss auszeichnet. Es handelt sich hier um in Reihe gegenüberliegende, relativ breite Streifen landwirtschaftlichen Grundbesitzes, wobei sich die Hofanlage am straßenseitigen Rand des jeweiligen Streifens befindet. Die Mittelachse der Siedlungen bildet neben der Straße meist auch ein Wasserlauf. Diese Struktur ist auch in Seifersdorf erkennbar, wo sich die Drei- und Vierseitenhöfe zum Großteil an der heutigen Lugauer Straße und am Wiesenweg im Außenbereich des Ortes niedergelassen haben. Die dazugehörigen landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen direkt vor jedem Hof und breiten sich nach außen hin aus. In der Mitte des Ortes von West nach Ost parallel der Dorfstraße fließt ein kleiner Bach in Richtung Leukersdorf. Hier im Zentrum war auch die Schule und entlang der Straße hatten sich Handwerker, Strumpfwirker, Lebensmittelgeschäfte, mit Bäcker und Fleischer angesiedelt. 50m vom Dorfteich entfernt stand das Spritzenhaus (Feuerwehrhaus) wo die Feuerspritze stationiert war. Auch der von Pferden gezogene Leichenwagen war hier untergestellt, denn Seifersdorf hatte nie eine eigene Kirche und so wurden die Verstorbenen auf den nahegelegenen Friedhöfen in Ursprung oder Leukersdorf beerdigt. Mit drei Wirtschaften oder Gasthöfen war der kleine Ort zur damaligen Zeit auch sehr gut aufgestellt.